Für unsere Ahninnen gehörten die Rituale zum Alltag, sie lebten und feierten sie ganz selbstverständlich. Oftmals waren es „nur“ kleine Rituale, manchmal nicht mehr als kleine Gesten wie das Ritual des Segnens, des Abschieds, der Freude, aber auch größere Rituale wie die Aufnahme in die Frauengemeinschaft, wenn ein junges Mädchen zum ersten Mal ihre Menstruation erfahren hatte.

Rituale unterstützten die einzelne Frau, aber im Wesentlichen auch die Gemeinschaft, den Clan, in dem sie lebten. Rituale und Zeremonien stärkten die Persönlichkeit der einzelnen Person, gaben ihr Orientierung, Struktur und bestärkten sie in der Wahrnehmung ihrer inneren Ordnung. Sie waren lebenswichtig.

Und das Wunderbare daran ist – es hat sich im Wesentlichen nichts geändert! Auch heute brauchen wir Menschen Zeremonien, um einen Übergang zu feiern – sei es den Übergang in eine Lebensgemeinschaft, den Übergang in ein neues Leben bei der Geburt oder im großen Abschied, in ein neues Leben durch den Tod hindurch.

Ein Ritual ist für diejenige, die kommt, aber auch für diejenige die geht. Und auch immer für die Gemeinschaft, für die Familie, die Verwandtschaft, für den Freundeskreis, sprich für den gesamten Clan! Jede der anwesenden Frauen wird in ihrem Innersten berührt bei einem Ritual, erfährt Segnung und Heilung, durch sich selbst, die anderen Frauen, durch die Ritualleiterin und letztendlich – durch die Berührung der Großen Göttin selbst.

Auch ist ein Ritual immer ein Segen für unsere große Mutter Erde.